Nachdem ich meinen iMac 24″ nun schon ein paar Tage in Benutzung habe, nun endlich der Einsatz als Videocutter! Zuvor musste dies alles auf meinem MacBookPro gemacht werden, was natürlich auch funktioniert hat, aber Videoschnitt auf einem 24″er ist natürlich “großes Kino” (im wahrsten Sinne des Wortes!).
Die wichtigsten Dinge vorweg: Auch ich war die vergangenen Jahre an iMove HD (Version 6) und dessen Vorgänger gewöhnt (selbst auf Mac OS 9 und einem iMac G3 hatte ich iMovie schon genutzt!). Ich hatte das Programm als einfaches, meinen Ansprüchen vollkommen entsprechendes Werkzeug kennengelernt und war bis auf wenige Details sehr zufrieden damit. Nun also die neue Programmversion. Hierzu muss ich sagen, dass die teilweise vernichtenden Kritiken meiner Benutzung vorweg gingen und ich somit schon leicht verunsichert war, wie mein “Erstkontakt” wohl verlaufen sollte.
Also: Meine Sony PC-100E DVCAM per Firewire angeschlossen und den Film importiert. Soweit keinerlei Probleme. Etwas gewöhnungsbedürftig war die Aufteilung (die sich zudem bis auf einen Austausch von Ereignis-Bereich und Projekt-Bereich nicht verändern lässt), jedoch habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt. Nach etwa einer halben Stunde hatte ich mich dann mit dem neuen Workflow angefreundet und gerade was das Schneiden bzw. Trimmen von den Szenen-Enden betrifft, ist die neue Version der alten erheblich überlegen! Problematischer ist dann schon die “neue Art” der Manipulation der Tonspur. So einfach wie das mal in iMovieHD ging, ist das jetzt nicht mehr. Die Einstell- bzw. Veränderungsmöglichkeiten sind hier stark beschränkt. Da muss ich noch etwas daran arbeiten, mal sehen, wie das wird.
Die Einschränkungen bezüglich Übergänge trifft mich nicht sonderlich, denn wenn man ehrlich ist, waren da schon sehr viele “verspielte” Dinge dabei, an denen man eher einen “Anfänger” und nicht den “Profi” erkennt. Denn wer hat schon mal im Fernsehen “hüpfende Buchstaben” gesehen…
Soweit so gut, insgesamt komme ich ganz gut zurecht damit. Jetzt kommen wir aber zum “bitteren” Ende: Das Exportieren des fertig geschnittenen Films. (Zu den Details des Schneidens später mal mehr…)
Hier ist dann der Workflow grundsätzlich geändert worden: Im iMovieHD hat man den fertigen Film an iDVD geschickt, das dann alle weiteren Dinge übernommen hat. Jetzt gibt es die sog. Medienübersicht. Dorthin wird der Film exportiert (es gibt ein echtes “DAU”-Menü, in dem man auswählen kann, für welches Endgerät das Video sein soll – für DVD soll man “groß” wählen) und kann dann aus selbiger in iDVD in den Menübaum gezogen werden. Soweit die (an sich gute) Idee. Gesagt getan. Menü in iDVD erstellt (dazu später mehr), DVD rendern lassen und gebrannt. Voilá! Jedoch dann die große Ernüchterung: Das Videobild ruckelt bzw. zittert leicht beim Abspielen! Zuerst Kontrolle: Original schlecht? Importieres DV-Material schlecht? Geschnittenes Material schlecht? Alles konnte mit NEIN beantwortet werden. Dann wie steht es mit dem fertigen Video, das dann in iDVD verwendet wird? Auch hier ist die Qualität gut, jedoch: Ich traue meinen Augen kaum: Das Format, in welches der Film in der Variante “groß” (und auch in allen anderen Variante, jedoch nur mit geringerer Größe) exportiert wird ist: MPEG4!! (Also genauer gesagt: H264)
Das ist natürlich dann ein echter Brüller: Wir haben als Ausgangsmaterial DV-Stream (also eine MPEG2-Variante), wandeln es dann nach H264 und dann (mit Deinterlacing für den PAL-Fernseher!!) wieder nach MPEG2, denn auf der DVD ist ja letztlich auch (“gemuxtes”) MPEG2 drauf. Und da soll man sich nicht wundern, dass das Bild schlecht ist und ruckelt??? Wer um alles in der Welt kommt denn auf so was???
OK, nach einer anderen Lösung gesucht und auch gefunden: Man muss zur Erstellung einer DVD den Export nach “QuickTime” wählen (ist aber nirgendwo beschrieben, es wird für die Erstellung der DVD explizit auf die oben beschriebene Medienübersicht verwiesen), und dann geht das (bekannte) QuickTime-Menü auf. Seit QuickTime 7.5 gibt es dort die Qualität “DV-Stream” zur Auswahl. Diese wählt man und stellt den Ton auf 48 KHz ein. Danach exportiert man den fertig geschnittenen Film. In iDVD kann man diesen Film in der Medienübersicht (trotzdem) auswählen (bis zum entsprechenden Ordner im Finder durchklicken). Dann die DVD mastern und fertig ist die ruckelfreie und in gewohnter Qualität schöne DVD!!!
Soweit von mir!
greifenwald